Mehrwertsteuerärger

Juli 22, 2020

Mit dem Ärger wird es immer ärger. Das ist die Erfahrung vieler Unternehmen in den ersten
Tagen nach der neuen Mehrwertsteuersenkung zum 1.7.2020. Vielleicht hätte man einfach
vorher fragen sollen, ob diese Idee eine gute ist; ob sie umzusetzen ist mit vernünftigem
Ressourceneinsatz, also von Zeit, Geld und Energie.

Sinnvoll wäre bestimmt gewesen mit den Steuerkanzleien zu sprechen, wie – und wie vielleicht sogar einfach – man diese Idee hätte gut gestalten können. Das deutsche Umsatzsteuergesetz ist nicht nur national, sondern auch international – wir sagen es einmal so – anspruchsvoll. Wenn man wenige Tage vor dem Regierungsbeschluss zur Konjunkturstärkung nach den Einbrüchen wegen der Pandemie, eine Idee gebiert, die einen so massiven Einschnitt in die Umsatzsteuersysteme der Unternehmen nach sich zieht, dann sollte man vorher auch die Steuerspezialisten fragen, die diese Idee dann vieltausendfach als Arbeit auf den Tisch bekommen und das alles in kürzester Zeit und richtig verarbeiten müssen.

Die Kurzfristigkeit der Idee mag der Pandemie gezollt sein und dass man halt etwas anbieten wollte. Sie könnte vielleicht sogar sinnvoll sein. Aber und das darf man unumwunden feststellen: Man hätte sie einfach besser durchdenken und dann besser machen können.

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